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MAITRE LEHERB

SURREALIST – MITBEGRÜNDER DER WIENER SCHULE DES PHANTASTISCHEN REALISMUS

1933 – 1997

Soeben ist uns ein neues Laster entstanden, ein Taumel mehr ist dem Menschen gegeben: der Surrealismus, Sohn des Wahnsinns und der Finsternis.

Louis Aragon in Le paysan de Paris über Maître Leherb

Im Mittelpunkt seiner surrealen Bilderfindungen stand oft die eigene Person. Obwohl Leherb einer der ersten Vertreter der Wiener Schule des Phantastischen Realismus war, wandte er sich später vom Stil der anderen Vertreter wie Arik Brauer und Ernst Fuchs ab und immer mehr dem Surrealismus zu.

LEBEN

1933 als Helmut Leherbauer in Wien geboren.

von 1948 bis 1954 Studium an der Universität für angewandte Kunst in Wien und an der Akademie der freien Künste in Stockholm.

1955 heiratet er Lotte Profohs und wechselt nach Wien an die Akademie der bildenden Künste in die Klasse von Albert Paris Gütersloh.
Er wird Teil der Künstlergruppe, die später als die Wiener Schule des Phantastischen Realismus bekannt werden sollte.

1959 gemeinsame Ausstellung mit Rudolf Hausner, Wolfgang Hutter und Anton Lehmden im Oberen Belvedere.

1960 Geburt des einzigen Sohnes, Anselm Daniel.

1963 entsteht in Aix en Provence der „Reaktionäre Konfirmantentraum“.

1964 wird Maitre Leherb mit seinem Zeitzerstörungsmanifest für die Biennale in Venedig nominiert, seine Teilnahme nach einer Regierungsumbildung aber vom neuen Unterrichtsminister verhindert. Er flüchtet sich in die Fertigstellung seiner „Explosion der Stille“, ein keramisches Wandgemälde, für das Gebäude der Zentralsparkasse der Gemeinde Wien.

1964 Übersiedelung nach Paris. Die Biennale-Abwahl fördert Ehrgeiz und Bekanntheitsgrad und öffnet ihm die Türen zu den wichtigsten Galerien Europas. Galerie de la Madeleine und Isy Brachot in Brüssel, Galerie C.A.W. in Antwerpen, la Medusa in Rom; Galerie Mokum in Amsterdam, Peinther-Lichtenfels und Wolfrum in Wien sowie Galleria Viotti in Turin.Leherb und Profohs werden als exaltiertes Künstlerehepaar zu Superstars und Societylieblingen ihrer Zeit und in ganz Europa bekannt.

Die Preise der Bilder steigen in unglaubliche Höhen und verkaufen sich auf der ganzen Welt.

1972 wird Leherb durch die Österreich Werbung mit der Gestaltung von 4 Plakaten beauftragt.

1976 folgt die Kreation des Posters für die Olympischen Winterspiele in Innsbruck.

Die Leherbs erstehen das sanierungsbedürftige Haus am Franziskanerplatz 6, 1010 Wien, Innere Stadt und revitalisieren es. Umbennenung in Leherbhaus.

von 1980 bis 1992 schafft er in Faenza (Italien) mit „Die Kontinente“ die „größte jemals hergestellte Fayence“, ein 380 qm großes Mosaik für die WU Wien. Dabei zieht er sich durch den keramischen Staub schwere gesundheitliche Schäden zu.

Es folgt ein Fayencegemälde mit mehr als 17 Metern Länge im Rehab-Zentrum „Weißer Hof“.

1989 bis ’91 entsteht im Burgenland, das überdimensionale „Tor für ein imaginäres Museum„.

1993 bis ’94 Universitätsbrunnen „Eine Tür für Eurydike“, in der Badgasse in Wien IX.

1997 stirbt Leherb an einem Schlaganfall und an den Folgen der Arbeit an den Fayencen. Er wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt. Leherb erhält 2016 ein Ehrengrab zugesprochen.

2012: stirbt Lotte Profohs

2016: Buchveröffentlichung „Leherb-Tagträumer und Nachtwandlerin“, von Otto Hans Ressler und Lotte Profohs

2017: große Retrospektive im Palais Palffy

2018: Leherb und Lotte Profohs erhalten jeweils einen Straßennamen, den Lotte Profohsweg und Leherbweg in Wien, Donaustadt.

Auszeichnungen

Goldmedaille d. Triennale in Manur, Belgien * Goldmedaille d. Biennale Int. della Grafica, Florenz * Großer Preis d. Fondation Int. des Collectionneurs d´Art, Paris * Lauréat du Livre d´Or des Valeurs Humaines, Paris * Ambrogino d´Oro del Senato d´Arte; Mailand * Elefante d´Oro e gran Premio; Rom-Catania * Österr. Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst * Cavaliere Ufficiale nell´Ordine al merito Italiana, Rom * Tribun del Tribunato di Romagna, Ravenna * Goldenes Ehrenzeichen „pro meroti“ der WU Wien * Ehrenmitglied d, Academia Fiorentina delle Belli Arti e Disegno

DOKUMENTATION

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Ⓒ Günther Lichtenberger

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NEWS

Führungen zu den Fayencen 2019

In Faenza, Italien, schuf er Anfang der 1980er Jahre die „größte jemals hergestellte Fayence“, ein 380 Quadratmeter großes Mosaik für den Neubau der Wiener Wirtschaftsuniversität, die 1982 eröffnet wurde, „Die Kontinente“, wobei er sich durch den keramischem Staub schwere gesundheitliche Schäden zuzog. Ein imaginäres Porträt der Erdteile Asien, Europa, Amerika, Afrika, Antarktis und Australien wurde hier in zwölfjähriger Arbeit und mit mehr als 3500 kleinen Keramikplatten geschaffen.

Leherb selbst sagte dazu: „Keine Werkstatt, kein Experte, kein Keramiker in den europäischen Keramikzentren hielt 1980 die Realisation von acht mal acht Meter großen Majolikamalereien technisch für machbar: das hat es nie gegeben, das wird es nie geben und auch einem Leherb wird derartiges nicht gelingen.

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